Trailtrophy Latsch
29.-31.05.2015
Am Donnerstag den 28. Mai 2015 packten Lorenz und ich unsere Sachen. Wir fuhren abends los und es standen uns ungefähr fünfeinhalb Stunden Fahrtzeit nach Latsch, Südtirol bevor. Als wir endlich um halb eins morgens ankamen, gingen wir sofort ins Bett, denn in ein paar Stunden mussten wir bereits ein Rennen fahren!
Am Morgen hieß es, die Bikes und sich selbst fertigzumachen und zum Festgelände kurbeln, auf dem das Briefing und die Startnummerausgabe stattfand. Danach hieß es erstmal: Warten. Da die professionellen und knapp 200 Fahrer vor uns starten durften, mussten wir warten. Die Zeit vertrieben wir uns mit sonnen, dösen und essen. Als unser Block letztendlich an der Reihe war, ging es sofort hart los: Mehr als 700 Höhenmeter in der prallen Sonne, aber auf sehr schönen Anstiegen zur ersten Stage raufkurbeln. Die Einheimischen nennen ein paar der Anstiege „Kotzanstiege“ – bei manchen machen sie ihrem Namen alle Ehre. Die nächsten 3 Stages mit Transferetappen zwischendrin verliefen dann doch recht flüssig und man erhielt einen guten Einblick in die Latscher Trails (ruppig, staubig, auch viel flow – geil!).
Am Abend ging es dann zum einstündigen Nightride. Zuerst musste man nochmals rund 250 Höhenmeter kurbeln, danach ging es aber sofort auf den Trail. Es ging bei einer Burg los und man schlängelte sich über Serpentinen und Spitzkehren zurück ins Tal – nicht ganz so leicht mit einer kleinen Lampe auf dem Helm, aber sehr lustig, wie es alle im Nachhinein empfanden.
Am nächsten Morgen ging es an die „Enduro-Session“. Am Vortag wurde uns bereits empfohlen, Fullface-Helme zu tragen, da die Trails im Vergleich zur „Allmountain-Session“ vom Vortag um einiges ruppiger werden sollten. Das wurden sie auch. Gleich die erste Stage war so ruppig und anstrengend, dass viele das Gefühl in ihren Händen verloren, aber trotzdem sicher ankamen. Danach ging es zur „Mittagsjause“, man erhielt gesponsertes Essen und machte sich für die nächsten Stages bereit. Insgesamt waren es an diesem Tag 5 sehr fordernde (sowohl für den Körper als auch für das Material) Stages, die trotzdem gemeistert wurden. Am Abend hieß es dann Bikes reparieren: Lorenz hatte Probleme mit seiner Gabel, ich mit meiner Schaltung; lediglich unsere beiden Mitfahrer (André und Phillip) schienen keine Materialprobleme zu haben.
Danach ging es noch zum Italiener und dann direkt zum Verdauungsschlaf.
Der nächste Tag der TT in Latsch hieß „Trail-Session“. Wir wurden geshuttelt und es war der mit Abstand flowigste Tag des Rennens. Lorenz und die anderen hatten sehr viel Spaß auf den flowigen, aber auch etwas tretlastigen Trails (mich hatte es leider in Stage 1 zerschlagen, weshalb ich nicht weiterfahren konnte). Als wir uns alle am Festgelände trafen, waren alle sehr froh über ihre Ergebnisse, aber auch sehr müde. Nach der Siegerehrung – bei der übrigens außerordentlich gute Fahrer geehrt wurden – ging es für mich und Lorenz noch fünfeinhalb Stunden zurück nach Hause, André und Phillip blieben noch bis Mittwoch.
Nimmt man alle Materialprobleme raus und beachtet keine der Crashs, so hatte man ein absolut wiederholenswertes Wochenende, das sehr gut von den Veranstaltern der Trailtrophy organisiert wurde. Vielleicht sieht man sich nächstes Jahr in Latsch wieder, wenn es heißt „Hirn aus und einfach ballern!“.